Eric Clapton
Tears in Heaven – Wirst du noch meinen Namen wissen, wenn ich dich im Himmel sehe?
Am 20.3.1991 verunglückte Eric Claptons 5-jähriger Sohn Conor tödlich, als er aus dem Appartment eines New Yorker Hochhauses stürzte. Clapton gab seiner Trauer Ausdruck in dem Song „Tears in heaven“, den er 1992 auf seinem mit 6 Grammies prämierten Live-Album „Unplugged“ veröffentlichte.
Text auf deutsch und englisch
TEARS IN HEAVEN (by Eric Clapton and Will Jennings)
Would you know my name if I saw you in heaven?
Would it be the same if I saw you in heaven?
I must be strong and carry on,
‚Cause I know I don’t belong here in heaven.
Would you hold my hand if I saw you in heaven?
Would you help me stand if I saw you in heaven?
I’ll find my way through night and day,
‚Cause I know I just can’t stay here in heaven.
Time can bring you down, time can bend your knees.
Time can break your heart, have you begging please, begging please?
(Instrumental / Gitarre)
(Instrumental / Gitarre)
Beyond the door there’s peace I’m sure,
And I know there’ll be no more tears in heaven.
Would you know my name if I saw you in heaven?
Would it be the same if I saw you in heaven?
I must be strong and carry on,
‚Cause I know I don’t belong here in heaven.
Tränen im Himmel
Wirst du noch meinen Namen wissen, wenn ich dich im Himmel sehe?
Wird es dasselbe sein wie hier, wenn ich dich im Himmel sehe?
Ich muss tapfer sein und weitermachen,
denn ich weiß: Hier gehöre ich nicht zum Himmel.
Wirst du meine Hand halten, wenn ich dich im Himmel wiedersehe?
Wirst du mir aufhelfen, wenn ich dich im Himmel wiedersehe?
Ich werde meinen Weg finden durch Nacht und Tag hindurch,
denn ich weiß: Hier kann ich nicht im Himmel sein.
Die Umstände können dich runterziehen.
Sie können dich in die Knie zwingen.
Die Zeit kann dein Herz brechen.
Hast du gebettelt, bitte?
Hinter der Tür, da ist Frieden, da bin ich ganz sicher.
Und ich weiß: Da werden keine Tränen mehr sein – im Himmel.
Die Sehnsucht, bei seinem Sohn zu sein, lässt Eric Clapton zeitweise nicht mehr wissen, ob er im Himmel ist oder auf Erden. Er muss hier weiterleben, hier, wo noch nicht Himmel ist. Clapton stellt Fragen, die viele Trauernde bewegen: Wie ist das mit der menschlichen Identität der Personen im Himmel? Wird die Liebe der Menschen dort noch eine Rolle spielen? Was ist mit den Träumen des Lebens, mit dem Händchenhalten, mit der Freude darauf, im Alter jemanden zu haben, der mir aufgeholfen hätte? Die Popularität dieses Songs hängt mit dieser seiner emotionalen Logik zusammen. Der Song trägt den Titel „Tränen im Himmel“, obwohl die Zeile, aus der der Song seinen Titel bezieht, das Gegenteil weiß, nämlich dass im Himmel keine Tränen mehr sein werden. Im Himmel sind die Tränen gut aufgehoben. Die Sprache der Trauer führt in den Himmel, ohne ihre Erdung zu verlieren.
„Tears in Heaven“ besingt die Trauer um den plötzlichen Tod eines Kindes, um den tragischen Tod eines Hoffnungsträgers, um das gefräßige Loch, das entsteht, wenn ein geliebter Mensch aus dem Leben gerissen wird. Dieser Song verleiht dem stummen Entsetzen eine glaubwürdige Sprache, die den Protest und die Klage, das Unfassbare und die Fragen sehr ruhig, fast still vorträgt und so Trost spendet.
Harald Schroeter-Wittke