Meditation

Stille über den Gräbern

Stille über den Gräbern, keine Stimmen, sondern Leere.
Der, der durch ein Wort die Ohnmacht auflösen könnte,
die, die durch ein Lächeln das Leben aufblitzen lassen könnte,
sie sind nicht mehr.

Sie fehlen, sie sind von uns gegangen.
Einsamkeit ist der Vertrautheit gewichen,
Risse gehen durch unser Leben,
Geschichten sind abgebrochen.

Leere, Abbruch, Abgerissenheit –
dafür steht ein Friedhof.
Jedes offene Grab zeigt,
jemand wurde aus dem Leben gerissen,
der Tod trennt ihn von den Menschen,
mit denen er im Leben verbunden war.

Ohnmacht, Wut, Einsamkeit –
aber kein Friede, halten wir dies aus?

Kein Verdecken, kein Übertünchen, kein „Es wird schon wieder gut“,
der Tod bricht alle Beziehungen ab.
Das ist die Wirklichkeit,
die wir aushalten müssen.

Der Blick wendet sich, der Blickwinkel wird ein anderer.
Menschen, die einander zum Friedhof begleiten,
sich vergangener Zeiten erinnern
und sich gegenseitig stützen.
Blumen wachsen auf Gräbern,
Geschichten erhalten ein Ende,
Friede stellt sich ein.

Wer verändert meinen Blickwinkel,
wer verändert meine Wirklichkeit?
Wer füllt meine Leere?
Mein Herz sucht, bis es Frieden findet in Dir.