Herbert Grönemeyer

Land unter

„Das Wasser steht mir bis zum Hals.“ (Psalm 69, Vers 2)
Die Wellen schlagen über mir zusammen.
Der Boden unter den Füßen ist mir weggezogen.
Land unter – wo ich hinblicke.

Der Song nimmt uns mit auf stürmische See. Wie in einem Psalm besingt Grönemeyer das Du. Wer auch immer es ist, wir erwarten vom Du, dass es uns hält und durchträgt. Verzweiflung und Zuversicht – sie liegen so eng beieinander. In vielen Religionen gibt es die Vorstellung von der letzten Reise, der Totenreise, die häufig mit der Überquerung von Wasser verbunden ist, das das Diesseits vom Jenseits trennt, das Hüben vom Drüben. Wir sind hier nur auf der Durchreise. Und oft ist uns dabei der klare Blick durch Tränen getrübt. Die Gischt schlägt ins Gesicht.

„Gott, hilf mir!“ (Psalm 69, Vers 2)
Geleite heim, was ich verloren habe.
Bring mich durch die Nacht
Bring uns zu einem guten Ende!
Lass mich nicht mehr los!
Amen.

Harald Schroeter-Wittke