Celine Dion
Vole
Im Alter von 16 Jahren stirbt 1993 Céline Dions Nichte Karine an der unheilbaren Erbkrankheit Mukoviszidose. Zwei Jahre später schreibt Jean-Jacques Goldman für Céline Dion das Lied „Vole“ als Hymne an Karine.
„Vole“ ist ein Lied vom Loslassen und Abschiednehmen. Céline Dion singt davon, wie sie ihre Nichte begleitet – bei ihrer schweren Krankheit und auch auf ihrer letzten Reise in den Tod. Dieses Begleiten, dieses bewusste Abschiednehmen macht den Abschied einfacher. Aber natürlich bleibt der Schmerz. Es tut unendlich weh, wenn ein geliebter Mensch so viel zu früh aus der Welt gerissen wird. Es ist der Schmerz über so viel nicht gelebtes Leben, über so viele Augenblicke, die man nicht mehr gemeinsam verbringen kann. Und es ist gleichzeitig der Schmerz darüber, dass dieser Mensch auf Grund seiner unheilbaren Krankheit nie das Leben gehabt hat, das ein gesunder Mensch leben kann, dass er nie all die Dinge erleben konnte, die er doch so gerne erleben wollte. Dazu kommt der Schmerz über die eigene Hilflosigkeit, dieses Gefühl der Ohnmacht, dass man selbst nichts tun kann, wo man doch alles täte, damit die geliebte Person am Leben bleibt.
Aber „Vole“ ist auch ein Lied vom Trost und von der Hoffnung. Céline Dion singt von dem Vertrauen darauf, dass das, was nach dem Tod kommt, so viel schöner und besser sein wird als das Leben auf der Erde. Gerade dann, wenn für jemanden das Leben auf der Erde tagtäglich nur Leiden, Krankheit und Kampf bedeutet, ist es tröstlich darauf zu vertrauen, dass das Leben nach dem Tod all diesen Schmerzen ein Ende setzen wird. Es ist einfacher, jemanden gehen zu lassen, wenn man die Gewissheit hat, dass es ihm nach dem Tod besser gehen wird. Dann kann der Tod nicht nur als Ende des Lebens, sondern auch als Erlösung gesehen werden.
Vole vole petite aile
Ma douce, mon hirondelle
Va t’en loin, va t’en sereine
Qu’ici rien ne te retienne
Rejoins le ciel et l’éther
Laisse-nous laisse la terre
Quitte manteau de misère
Change d’univers
Vole vole petite sour
Vole mon ange, ma douleur
Quitte ton corps et nous laisse
Qu’enfin ta souffrance cesse
Va rejoindre l’autre rive
Celle des fleurs et des rires
Celle que tu voulais tant
Ta vie d’enfant
Vole vole mon amour
Puisque le nôtre est trop lourd
Puisque rien ne te soulage
Vole à ton dernier voyage
Lâche tes heures épuisées
Vole, tu l’as pas volé
Deviens souffle, sois colombe
Pour t’envoler
Vole, vole petite flamme
Vole mon ange, mon âme
Quitte ta peau de misère
Va retrouver la lumière
Carolin Stellbrink