O Welt, ich muss dich lassen

  1. 1. O Welt, ich muß dich lassen,
    ich fahr dahin mein Straßen
    ins ewig Vaterland.
    Mein‘ Geist will ich aufgeben,
    dazu mein‘ Leib und Leben
    legen in Gottes gnädig Hand.
  2. Mein Zeit ist nun vollendet,
    der Tod das Leben endet,
    Sterben ist mein Gewinn;
    kein Bleiben ist auf Erden;
    das Ewge muß mir werden,
    mit Fried und Freud ich fahr dahin.
  3. Auf Gott steht mein Vertrauen,
    sein Antlitz will ich schauen
    wahrhaft durch Jesus Christ,
    der für mich ist gestorben,
    des Vaters Huld erworben
    und so mein Mittler worden ist.

Text: Nürnberg um 1555
Melodie: Tirol um 1440, Heinrich Isaac »Innsbruck, ich muß dich lassen« (um 1495) 1539; geistlich 1505
Fundorte: Evangelisches Gesangbuch (EG) Nr. 521 , Evangelisches Kirchengesangbuch (EKG) Nr. 312; Gotteslob (GL) Nr. 659