Sigrid Zeevaert, Max, mein Bruder

Würzburg 1986

Johanna und ihr Bruder Max sind Zwillinge. Sie necken und balgen sich, haben aber auch ein ganz besonderes Verhältnis zu einander. Liebevoll nennt Max seine Schwester „Specki“. Als Max an Krebs erkrankt verändert sich alles im Leben von Johanna, Max, ihren Geschwistern und Eltern. Max wird immer schwächer, seine Schwester ist manchmal genervt, weil sich alles nur noch um ihn dreht und sogar das Essen angepasst wird, das ihr nicht immer schmeckt. Aber die beiden necken sich weiterhin und Johanna schläft sogar in Max Zimmer, um ihm vorlesen und von der Schule erzählen zu können, die er nicht mehr besuchen kann. Als Max dann eine Bettlungenentzündung bekommt, bereiten die Eltern Johanna darauf vor, daß Max sterben wird. Sie sitzen ohne die jüngeren Geschwister bei ihm als er nachts stirbt. Johanna nimmt die Veränderungen an Max totem Körper wahr und bekommt von den Eltern alle ihre Fragen beantwortet. Das Buch endet mit dem Geburtstag der jüngeren Schwester und dem Blick nach vorne, das sie alle wieder richtig lachen werden können, weil Max auch so gerne gelacht hat.

Zeevaert beschreibt die Veränderungen von Johannas Leben ohne schweres zu verheimlichen. Es ist ein sehr lebendiges, zuversichtliches Buch im Angesicht des bevorstehenden Todes von Max. Sehr gut gelungen ist der Dialog von Johannas Eltern mit ihren Kindern. Sie besprechen die Krankheit, die Ernährungsumstellung und Behandlung von Max offen mit ihren Kindern.

Ebenfalls sehr gelungen ist der Teil des Buches, der auf die Situation nach dem Tod von Max eingeht: Die beschriebenen Veränderungen an Max Leichnam, die Erklärung, was Tod sein heißt, die Beerdigung und die Trauer werden kindgerecht und einfühlsam, klar und offen thematisiert. Das Buch ist sehr empfehlenswert.

Stefanie Palme

Sigrid Zeevaert, Max, mein Bruder, Arena Verlag GmbH, Würzburg 1986.