Evan Kuhlmann, Der letzte unsichtbare Junge, München 2010.

Ein amerikanischer Beitrag zum Thema Trauerarbeit.
Der Vater des 12-jährigen Finn ist plötzlich gestorben. Er hinterlässt eine Frau, zwei Kinder – Finn und seinen jüngeren Bruder Derek – und Großvater Victor. Als Reaktion auf den Tod des Vaters werden Finns Haare und Haut weiß. Er hat das Gefühl, unsichtbar zu werden, zu verschwinden. Gleichzeitig beginnt er zu schreiben: „Mein Name ist Finn Garrett und das hier ist mein Buch…“, so hebt der Text an. Er setzt sich wie ein Mosaik zusammen aus Erinnerungsstücken, „Logbucheinträgen“, Episoden aus dem Familienleben und aus Finns Freundschaft zu dem Mädchen Meli sowie essayistischen Aufzeichnungen zur Bedeutung von Namen. Der Text ist das fiktive Zeugnis einer gelungenen Trauerarbeit, an deren Ende Finn sich selbst gestattet wieder sichtbar zu werden, obwohl er den Vater nicht retten konnte. Humorvolle Einlagen, Comiczeichnungen und philosophische Reflektionen erhellen das düstere Thema.
Für Menschen, die Trauernde begleiten und verstehen wollen.

Stephanie Jentgens

Kuhlmann, Evan: Der letzte unsichtbare Junge. Evan Kuhlmann. Dt. von Michael-Uwe Grutzschhahn. Ill. von J.P. Coovert. München: Dt. Taschenbuch Verl. 2010. 284 S. : Ill. ; 22 cm (dtv junior)
ISBN: 978-3-423-76001-0