Abschiedsfeier für Menschen mit Behinderung

Abschied von einem Kind in seiner Kindergruppe

Wenn möglich, ein Bild des verstorbenen Kindes aufstellen. Vielleicht auch Gegenstände, die zu ihm/ihr gehört haben, sowie eine Kerze.

Beginn der Abschiedsfeier mit einem Klangschalenton

Wir haben mit E. zusammengelebt. E. war lange hier bei uns. Deshalb denken wir heute an E.

Psalm (nach Psalm 139)

Von allen Seiten umgibst du mich, Gott,

und hältst deine Hand über mir.

Gott, du kennst mich und hast mich lieb.

Du sagst nie, ich bin zu klein.

Von allen Seiten umgibst du mich, Gott,

und hältst deine Hand über mir.

Wenn ich auf der Straße herumlaufe oder in meinem Bett liege, du bist bei mir.

Von allen Seiten umgibst du mich, Gott,

und hältst deine Hand über mir.

Ich kann mit einem Flugzeug hoch fliegen oder

mit einem Schiff über das Meer fahren,

du lässt mich nicht allein.

Von allen Seiten umgibst du mich, Gott,

und hältst deine Hand über mir.

Sogar wenn ich sterbe, verlässt du mich nicht.

Die Toten sind in deiner Hand,

und du schenkst ihnen neues Leben.

Von allen Seiten umgibst du mich, Gott,

und hältst deine Hand über mir.

Mit dir kann ich reden.

Du hörst sogar das, was ich dir nur ganz leise erzähle.

Von allen Seiten umgibst du mich, Gott,

und hältst deine Hand über mir.

Du machst mein Leben hell,

denn du hast mich lieb.

Von allen Seiten umgibst du mich, Gott,

und hältst deine Hand über mir.

(Aus: Gottesdienste mit Kindern, S. 240)

 

Mit unseren Händen können wir viele Dinge tun … (zeigen und aufzählen: winken, greifen, kneten, klatschen, schnipsen, uns die Hand reichen …, „Stille-Zeichen“ machen), aber manchmal … (Hände langsam öffnen) können wir nichts tun, müssen wir loslassen, Abschied nehmen, weinen (Augen wischen), dann sind wir traurig (Gesicht bedecken). So ist es auch mit E. Wir müssen sie/ihn loslassen.

Was wir jetzt tun können für E.?

Wir können uns gegenseitig trösten (streicheln, umarmen), beten (gefaltete Hände), Abschied nehmen (winken), uns an E. erinnern (zwei Finger an die Schläfe legen).

Wir legen E.s Leben in Gottes Hand (darreichende Geste), segnen (Segensgeste, behutsam auf die Schulter).

 Gebet

Gott im Himmel, E. kann nicht mehr zu uns kommen und mit uns zusammen leben. Das ist so schwer zu verstehen.

Er/sie kann nicht mehr morgens aufstehen und abends wieder ins Bett gehen. Er/sie kann nicht mehr herumlaufen oder baden oder schaukeln oder im Massagesessel sitzen. All das, was er/sie so gemacht hat, das geht jetzt nicht mehr. E. ist gestorben.ist jetzt bei dir, Gott. Wir merken, wie das ist, wenn E. nicht mehr kommt. Traurig denken wir an E. Wir danken dir für die Zeit, die wir miteinander hatten. Wir wissen, dass du E. nicht vergisst. In deine Hand legen wir ihr/sein Leben. Tröste alle, die traurig sind, dass er gestorben ist: seine/ihre Mama und seinen/ihren Papa, die Verwandten, die Betreuerinnen und Betreuer, uns Kinder. Wir hoffen auf dich und beten zusammen: Vater unser …

Lied Meinem Gott gehört die Welt (EG 408)

Mit einem Klangschalenton das Ende der Abschiedsfeier deutlich machen.

von Annette Hestermann

Gottesdienste mit Kindern, Arbeitshilfe für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kindergottesdienst, hg. von der Arbeitsstelle für Kindergottesdienst der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, 3. völlig neu bearbeitete Aufl. 2010.

Charlene Luchterhand / Nancy Murphy, Wenn Menschen mit geistiger Behinderung trauern. Vorschläge zur Unterstützung, Weinheim 2010.

Anne Gidion (u. a.): Leicht gesagt! Biblische Lesungen und Gebete zum Kirchenjahr in leichter Sprache, Hannover, 2. Aufl. 2017.

Texte in leichter Sprache finden sich auch auf der Internetseite: www.evangelium-in-leichter-sprache.de