Erdbestattung
Die Erdbestattung war lange Zeit die übliche Form der christlichen Bestattung. Dabei gehen Angehörige, Freunde und Trauergemeinde mit den sterblichen Überresten des / der Verstorbenen den „letzten Weg“ zum Grab. Gerade auf diesem Weg sind wir nicht allein. Ein Kreuz wird dem Trauerzug voran getragen, denn Christus ist den Weg schon voraus gegangen. Der bzw. die Geistliche geht mit den engsten Hinterbliebenen gemeinsam hinter dem Sarg. Eine Glocke läutet während des Trauerweges. Freunde und Gäste zeigen ihre Anteilnahme und Liebe, gerade zu den Hinterbliebenen, indem sie den Weg mit gehen.
Der Moment, in dem der Sarg in den Boden gesenkt wird, ist für viele Trauernde besonders schwer. Das Absenken des Sarges in die Erde macht deutlich, dass der Abschied endgültig ist. Damit eröffnet er aber auch den Weg in die Trauer, die hilft, mit dem schweren Verlust weiter zu leben.
Die Trauergemeinde wendet sich noch einmal deutlich zur bzw. zum Toten. Es werden Blumen als Zeichen der Liebe und Erde als Hinweis, dass wir zu Erde werden und auferstehen werden, auf den Sarg geworfen. Mit dem Erdwurf, mit dem symbolisch das Zudecken des Sarges bzw. das Schließen des Grabes begonnen wird, drückt die Trauergemeinde aus, dass sie bei der Beerdigung der bzw. des Verstorbenen hilft. Auch dies ist ein Zeichen der Barmherzigkeit. Mit Segen und Erdwurf wird die Verstorbene, wird der Verstorbene schließlich endgültig der Gnade Gottes übergeben, während ihre bzw. seine leibliche Existenz dem Zerfall ausgesetzt wird: „Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub. Wir befehlen sie bzw. ihn in Gottes Hand.“