Schwarze Kleidung

Wer schwarze Kleidung trägt will sich den Blicken anderer entziehen – so zumindest die ursprüngliche Idee, warum sich Menschen im Angesicht des Todes schwarz kleideten. Dafür war die Vorstellung prägend, dass der Tod in Gestalt einer Person bei der Trauerfeier und der Beerdigung anwesend sei. Um ihm nicht aufzufallen oder gar sein nächstes Opfer zu werden, verbarg man sich in schwarzer Kleidung. Der schwarzen Kleidung haftete somit die Vorstellung an, sie könne die Menschen schützen. Schwarze Kleidung ist in unserer Kultur aber auch Festkleidung zu ganz besonderen Ereignissen, die über den Alltag hinausreichen.

Bis heute hat dunkle Kleidung die Funktion behalten, dass sie ohne Worte eine Bitte an die Umwelt formuliert: „Ich trauere um einen geliebten Menschen und bin deshalb nicht so wie früher. Oft bin ich traurig und ich will, dass du das weißt.“ Dies ist im Alltag wichtig, auch wenn der Brauch, während der Trauerzeit schwarz zu tragen, immer mehr aus der Mode kommt. Er markiert einen Schutzbereich und mutet sich auf besondere Weise dem Nächsten zu.