Jörg Zink, Trauer hat heilende Kraft

Stuttgart 2001

Das kleine Büchlein von Jörg Zink ist in der Form eines langen Briefes gehalten. Auch wenn es schon ein Klassiker der Trauerliteratur ist, kann es bei einem bereits länger zurückliegenden Trauerfall für die Zurückgebliebenen ein Wort sein, das ihnen aus dem Herzen spricht. Gerade Menschen, die ihre Trauer nicht in Worten fassen können, gibt es eine Hilfe in die Hand, ihre Gefühle beschrieben, ja, vielleicht erklärt zu bekommen. Und manch eine oder einer wird denken: „Ja, genau so empfinde ich es“.

Es ist ein Brief, der verschiedene Trauerformen zuläßt, der nicht reglementierend eingreift. Und der versucht zu verstehen, was Verwandte oder Freunde von Trauernden vielleicht nicht mehr hören können: Das mögliche Zurückfallen in tränenreiche oder mit Gott hadernde Zeiten, das Nichtverstehen können und das „Allein sein wollen“ fern vom pulsierenden Leben. Diese Gefühle haben genauso ihren Platz wie das allmähliche Weiterleben können. Der Brief formuliert all dies warmherzig und verständnisvoll.

Zink eröffnet einfühlsam einen Weg ins Leben ohne den geliebten Menschen. Er zeigt Perspektiven auf, in denen sich Trauer, neue Bekanntschaften und wieder aufblühende Lebensfreude vereinbaren lassen. Dieses Buch eignet sich gerade bei Besuchen von Trauernden, aber auch, wenn man selbst keine Worte in einem Trauerfall findet.

Stefanie Palme

Jörg Zink, Trauer hat heilende Kraft, Stuttgart 2001.
ISBN: 3 7831 2093 4