Am Ende des Lebens

Der 65-jährige Helmut sagt: „Warum denn nicht – einfach einschlafen und am nächsten Morgen nicht mehr aufwachen. Das geht schnell und du merkst nichts.“ Wie er wünschen sich viele Menschen einen schnellen Tod ohne Schmerzen. Am schlimmsten wäre es, viele Monate, vielleicht sogar Jahre Schmerzen ertragen zu müssen und auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. „Nein, bevor ich so dahinvegetiere, mache ich dem ganzen Zauber lieber selbst ein Ende.“

Aber ist der Tod, so darf mit Helmuts Ehefrau und seinen beiden Kindern gefragt werden, nur eine Sache zwischen ihm und vielleicht Gott? Oder ist sein Tod nicht auch etwas, das seine Angehörigen betrifft? Auf diese Frage muss jede, muss jeder eine Antwort finden.

Niemand kann vorhersagen, wann er stirbt. Aber es ist nie zu spät, sich einen tragfähigen Standpunkt zu verschaffen. Umfrageergebnisse bestätigen jungen Menschen, dass sie am liebsten im Kreis geliebter Menschen sterben wollen. Sie sehen die gestalterischen Möglichkeiten, die sich aus einem aktiven Umgang mit dem Tod für ihre engsten Beziehungen ergeben. Wer die Sorgen und Ängste, die Nöte und Leiden am Tod und vielleicht schmerzgeplagtem Lebensende mit anderen Menschen teilen kann, der kann in diesen Beziehungen auch so etwas wie Frieden und Geborgenheit erleben – etwas, das wahrhaft begeistert.

Die folgenden Seiten wollen Impulse geben, sich mit dem eigenen Tod und dem Tod von den engsten Angehörigen zu befassen. Wohin geht die bzw. der Sterbende? Was kommt auf sie, auf ihn zu? Und wir fragen nach dem Suizid und nach Menschen, die sich gedanklich mit der Selbsttötung befassen.