Hoffnung auf die Auferstehung

Mensch-Sein heißt Grenzen erfahren – Grenzen der eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten, Grenzen der Gesundheit, der Lebenskraft und der Lebenszeit. Die Todesgrenze ist die radikalste Grenze im Leben der Menschen. Diese Grenzerfahrung ist und bleibt unbegreiflich und wird vielfach als sinnlos und zerstörerisch angesehen. Die moderne Gesellschaft erlebt die Unbegreiflichkeit des Todes verschärft: durch die vielseitigen Möglichkeiten der Medizin und Pflege kann man dem Tod einiges entgegensetzen. Er ist aus den Häusern, der Kindheit und dem Erwachsenenalter nahezu verschwunden und zum Altersphänomen geworden. Er findet jenseits der häuslichen und nachbarschaftlichen Umgebung für andere unsichtbar hinter Krankenhausmauern statt. Gerade dadurch ist er aber noch unbegreiflicher geworden, vor allem, wenn junge Menschen oder Kinder sterben müssen.

Es hängt viel für unser Leben und sein Gelingen davon ab, ob und wie wir die Erfahrung von Vergänglichkeit und Tod in unser Leben einbeziehen. Wir leben unser Leben bewusster und besser, wenn wir es nehmen, wie es ist: befristet.

Die Menschen in der Bibel stellen sich den schmerzlichen und leidvollen Erfahrungen. Sie leben mit – nicht gegen sie. Ihr Lob und ihre Klage gelten darum Gott, mit dessen Gegenwart und Begleitung sie auch im Sterben und Tod rechnen. Gott hat an unserem begrenzten Leben teilgenommen: er ist Mensch geworden. Jesus Christus hat sich Sterbenden und kranken zugewandt. Er hat selbst einen qualvollen Tod erlitten. Dieser Jesus Christus ist von den Toten auferstanden. Seitdem haben Vergänglichkeit, Tod und Sterben nicht mehr das letzte Wort. Die Toten werden auferstehen.