Liturgie zum Ewigkeitssonntag
von Mona Rieg
Orgelvorspiel
Ich begrüße Sie alle – und euch – zu unserem Gottesdienst am Ewigkeitssonntag.
„Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen“, so heißt der Wochenspruch aus Lukas 12.
Lichter brennen lassen – das wollen wir heute im Gedenken an unsere Verstorbenen tun. Lichter der Trauer und der Hoffnung wollen wir entzünden.
Weil es gut ist, Menschen nicht zu vergessen, wenn sie nicht mehr unter uns sind. Weil es gut ist, Erinnerungen lebendig zu halten, denn sie halten auch uns lebendig.
Lassen Sie uns das erste Lied miteinander singen:
Lied: EG 447, Lobet den Herren
P: Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.
G: Amen.
P: Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn
G: der Himmel und Erde gemacht hat.
Psalm 126, EG 750
Wenn der HERR die Gefangenen Zions erlösen wird,
so werden wir sein wie die Träumenden.
Dann wird unser Mund voll Lachens und unsre Zunge voll Rühmens sein.
Dann wird man sagen unter den Heiden:
Der HERR hat Großes an ihnen getan!
Der HERR hat Großes an uns getan;
des sind wir fröhlich.
Herr, bringe zurück unsre Gefangene,
wie du die Bäche wiederbringst im Südland.
Die mit Tränen säen,
werden mit Freuden ernten.
Sie gehen hin und weinen
und streuen ihren Samen
und kommen mit Freuden
und bringen ihre Garben.
Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen,
auf dass wir klug werden.
Als Gloria: Chor singt!! Stern auf den ich schaue
Bitte: Gesangbuch aufschlagen 584, Meine engen Grenzen, nach jedem Abschnitt eine Strophe.
Kerzen für Verstorbene, anschließend noch Zeit für alle anderen Trauerfälle.
Wir gedenken an
Guter Gott,
Wenn wir um jemanden trauern, dann verlieren wir uns in uns selbst. Der Boden wird uns unter den Füßen weggezogen. Fassungslosigkeit ist da.
Unser Blick geht in die Vergangenheit zurück – eine Zukunft ist noch nicht auszumachen.
Dieser Blick zurück ist es, der uns überleben lässt, der die Trauer aber auch noch schmerzhafter macht.
Die Grenze unserer Welt, die Grenze unseres Verstehens ist am Grab.
Unsere engen Grenzen bringen wir vor dich. EG 584,1
Wir gedenken an
Guter Gott,
Trauer lähmt. Trauer macht krank und frisst uns auf.
Wir nehmen unsere Umwelt nur noch verzerrt wahr.
Gut gemeinte Hilfe kommt uns hilflos vor. Wir stecken in einem Tief, aus dem wir uns nicht selbst befreien können.
Wir stecken in der Trauer fest und sehen kein Licht.
Unsere ganze Begrenztheit und Ohnmacht wird uns bewusst.
Unsere ganze Ohnmacht bringen wir vor dich.
EG 584,2
Wir gedenken an
Guter Gott,
In der Trauer kann es passieren, dass wir den Kontakt zu dir verlieren. Wir sind enttäuscht und wütend, wir sind aufgebracht und ängstlich. Wie wird sich das Leben verändern, jetzt, wo der oder die Verstorbene fehlt? Das sind Fragen, die uns beschäftigen und auch die Frage nach unserem eigenen Sterben wird laut – wie wird es sein?
Woran können wir glauben? Worauf können wir vertrauen? Gott, können wir auf dich trauen?
Unser verlorenes Zutraun bringen wir vor dich.
EG 584,3
Wir gedenken an
und wir denken auch an all die anderen Verstorbenen, die wir eines Tages los lassen mussten.
Guter Gott,
In der Trauer sind wir allein. Richtig helfen kann kein Mensch, das muss man ganz allein und für sich durchstehen. Vieles, was uns vertraut war, fehlt jetzt und wir spüren die Einsamkeit durch den Verlust. Wann werden wir uns neu eingerichtet haben im Leben, wann wieder das Gefühl haben, sicher im Leben zu stehen und damit klar zu kommen?
Gibt es überhaupt Sicherheit, kann man wirklich klarkommen damit?
Wärme – die könnte vielleicht helfen. Wärme und Geborgenheit.
Unsere tiefe Sehnsucht nach Geborgenheit bringen wir vor dich. EG 584,4
Einladung: Zeit für Gemeinde, selbst noch Kerzen anzuzünden. Für Verstorbene, Verlorene, vergangene Freundschaften…
Orgelspiel währenddessen.
P: Jesus Christus spricht:
Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird Leben, auch wenn er stirbt.
Und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben.
Orgel (oder Solo oder Gesang): Christ ist erstanden
P: Gott, zu dir kommen wir mit unserer Trauer um unsere Toten.
Schenke du uns die Gewissheit, dass sie in deinem Frieden geborgen sind.
Richte unseren Blick über die Gräber hinaus
Und lass uns getröstet deiner Zukunft entgegengehen.
Einer Zukunft, die du uns aufgetan hast in Jesus Christus, unserm Herrn.
G: Amen.
Lesung: Jesaja 65, 17-19.23-25
Glaubensbekenntnis
Lied: EG 651: Wir sind mitten im Leben
Predigt
Lied: EG 382 Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr
Fürbitte
Gebetsruf: Herr, erbarme dich.
Guter Gott,,
dich bitten wir für die Menschen,
die verzweifelt sind,
die nicht wissen,
wohin mit ihrer Trauer
und ihrer Angst.
Wir rufen zu dir: Herr, erbarme dich.
Wir bitten dich für alle kranken und leidenden Menschen,
dass sie deine Treue verspüren
und Menschen finden,
die sie begleiten.
Wir rufen zu dir: Herr, erbarme dich.
Für alle,
die sich privat oder beruflich
um Menschen kümmern,
die der ständigen Hilfe bedürfen:
erfülle sie mit Geduld und Liebe,
Geschick und Gelassenheit.
Wir rufen zu dir: Herr, erbarme dich.
Für alle,
die erschrecken vor der Macht des Todes
und die sich fürchten vor ihrem eigenen Ende,
bestärke sie im Glauben an Jesus Christus,
den Auferstandenen,
schenke ihnen Gewissheit.
Wir rufen zu dir: Herr, erbarme dich.
gemeinsam: Vater unser im Himmel…
CHOR
Abkündigungen
Segen
Orgelnachspiel