Christian Butt (Hg.), Warum steht auf Opas Grab ein Stein? Beerdigungsbräuche erklärt von Kindern für Kinder.

 

 

 

 

 

 

Unter dem Titel „Warum steht auf Opas Grab ein Stein?“ haben Hamburger Kinder einen kleinen Beerdigungsführer für Kinder geschrieben. Auf 32 Seiten werden Begriffe wie „Sarg“, „Erdwurf“, „Beileid“ oder „Urne“ kurz erklärt und jeweils mit einem selbst gemalten Bild erläutert. Verfasst wurden die Texte von Oberstufenschülern der Walddörfer Gesamtschule. Die Bilder wurden von Hamburger Grundschülern gemalt.

Die Idee zu dem Beerdigungsführer kam Schulpastor Christian Butt, als seine Eltern 2008 kurz hintereinander verstarben und er seinen Kindern die Beerdigungsrituale erklären wollte. Gemeinsam mit Hamburger Schülern gestaltete er daraufhin einen Beerdigungsführer.

Erklärt werden einfache Begriffe: „Ein Grab ist eine tiefe Grube in der Erde. In diese Grube wird der Sarg oder die Urne hineingelassen. Die Grube wird dann mit Erde zugeschüttet.“

Erklärt werden aber auch Beerdigungsrituale, die viele Erwachsene nur schwer erklären könnten: Warum legen Freunde und Angehörige Kränze auf das Grab? Die Besonderheit des Kranzes sei, heißt es dort, dass er keinen Anfang und kein Ende habe. Der Kranz sei damit ein „Zeichen für die Unvergänglichkeit“. Er stehe dafür, dass die Liebe der Trauernden und auch die Liebe Gottes zu dem Verstorbenen ewig ist.

Es sei für ihn erstaunlich, so Pastor Butt, mit welcher Klarheit die Kinder das Thema Tod darstellten. Schließlich sei es ein Thema, das Erwachsene eher meiden würden. So wird auch erklärt, was der „Leichenschmaus“ nach der Beerdigung ist. Bei diesem Essen gehe es nicht so traurig und formell zu wie bei der Trauerfeier. Das gemeinsame Essen helfe, den Verstorbenen in guter Erinnerung zu behalten und ein bisschen Abstand von der Trauer zu bekommen. Abgebildet sind schwarz gekleidete Gäste an einer Kaffeetafel mit einem Glas Rotwein im Vordergrund.

Joachim Dietermann, Newsletter des RPI der EKHN, Nr. 114 / November 2010